Ein sehr gutes erstes Drittel reichte im Derby gegen Tölz zu einem ungefährdeten Sieg, mit dem die U13-River-Rats ein 6-Punkte-Wochenende und damit Platz 3 in der Vorrunden-Abschlusstabelle perfekt machten. Auch wenn diese respektable Platzierung im Grunde schon vor dem ersten Bully feststand, wollten die ESC-Nachwuchshoffnungen nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen lassen, dass sie auf jeden Fall zu Recht in die obere Tabellenhälfte gehören. Jedenfalls legten sie los wie die Feuerwehr und überrollten die Gastgeber förmlich. Nach 10 Sekunden wurde der erste Warnschuss abgegeben, nach 25 Sekunden fiel das 0:1, noch in der 1. Minute sogar das 0:2. Mit enorm viel Tempo und hohem Einsatz auch in der Arbeit nach hinten behielt man über das komplette erste Drittel das Heft fest in der Hand und erhöhte mit einem weiteren Doppelschlag (6./7. Minute) auf 0:4. Es gelangen wie am Vortag gegen Bad Aibling wieder einige schöne Kombinationen, diesmal waren sogar einige brillante Diagonalpässe aus dem eigenen Drittel dabei. Allerdings versäumte Geretsried es, die klare Überlegenheit in weitere Treffer umzumünzen. Was sich jedoch nicht rächte, da auf der anderen Seite beinahe alle Tölzer Angriffsbemühungen ziemlich humorlos zunichte gemacht wurden. Der diesmal als Starting Goalie aufgebotene Ryan Minje, Leihgabe aus der Rats-U11, hatte einen entspannten Arbeitstag, war bei den wenigen brenzligen Szenen aber stets auf dem Posten.

Nach diesem fulminanten Start ließ der Elan auf Geretsrieder Seite im zweiten Drittel unerklärlich stark nach. Zwar gelang noch das 0:5 (28.), das klare Resultat sorgte aber möglicherweise dafür, dass immer mehr den Schlendrian beim ESC Einzug hielt. Die Spielzüge wurden nicht mehr konsequent zu Ende gespielt, und auch defensiv agierte man stellenweise pomadig bis ungeschickt. Bad Tölz konnte daraus im zweiten Abschnitt einmal Kapital schlagen beim 1:5 (39.), gegen stärkere Teams hätte es durchaus noch eng werden können.

Ähnlich die Verhältnisse im Schlussdrittel: Geretsried war eindeutig das individuell stärkere Team, versäumte es aber, das im Ergebnis weiter zu manifestieren. Tölz wiederum witterte noch einmal Morgenluft und kam zu mehr Gelegenheiten als in den beiden vorangegangenen Dritteln zusammen. Erst nach dem Tölzer Treffer zum 2:5, bei dem erneut das entschiedene Zupacken im eigenen Drittel komplett fehlte, legte man wieder etwas mehr Engagement an den Tag und machte spätestens mit dem 2:6 (57.) die zart aufkommenden Hoffnungen der Gastgeber auf eine Überraschung endgültig zunichte. Auch wenn es – wie auch schon im Hinspiel zuhause – nicht die ganz große spielerische Offenbarung war, die 6 Punkte am letzten Vorrunden-Wochenende sollten Motivation für die kommenden Aufgaben geben. Es warten in der nächsten Runde ausnahmslos sehr attraktive Gegner, denen man aber tunlichst nicht soviel Spielraum anbieten sollte wie gegen Tölz im 2. und 3. Drittel. Mit der Leistung der ersten 20 Minute dürfte man aber auch gegen große Namen Paroli bieten können, daran gilt es sich dann zu erinnern.