News

river rats

Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere – Bernhard Jorde wird Co-Trainer

Es hatte sich angedeutet, nun herrscht Gewissheit. Nach über 400 Einsätzen und 15 Jahren für die 1. Mannschaft, hängt Bernhard Jorde die Schlittschuhe an den berühmten Nagel und beendet seine aktive Karriere. Wobei die Sache mit den Schlittschuhen und dem Nagel nur zur Hälfte stimmt, denn in seiner neuen Position sind zwei Kufen unter den Füßen durchaus weiterhin notwendig. Jorde wird den River Rats als Co-Trainer von Hans Tauber erhalten bleiben und damit ein neues Eishockey-Kapitel in seinem Leben aufschlagen. Zudem wird er in zusätzlicher Rolle als Equipment Manager auch ein wachsames Auge über die Ausrüstung haben.
Leichtgefallen ist dem 34-jährigen dieser Schritt nicht. Warum es für ihn der richtige Zeitpunkt und die richtige Entscheidung ist, erklärt er wie folgt: „In der abgelaufenen Saison habe ich gemerkt, dass ich der Mannschaft auf dem Eis nicht mehr so helfen kann, wie ich das aus den vergangenen Jahren noch gewohnt war. Ich habe dann versucht, an der Bande und in der Kabine trotzdem positiven Einfluss auf die Jungs zu nehmen und ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. So ist dann auch die Idee entstanden, dass ich Hans evtl. zukünftig als Co-Trainer unterstützen könnte.“ Die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Teamkollegen und Freund läuft aus seiner Sicht optimal: „Hans bindet mich voll ein, alle Entscheidungen treffen wir gemeinsam. Einerseits kann ich mir wahnsinnig viel von ihm abschauen und lernen. Auf der anderen Seite möchte ich ihn auch entlasten und mich einbringen.“
Ein Blick auf Jordes Vita zeigt ganz klar: Loyalität und Zuverlässigkeit standen und stehen für ihn immer an oberster Stelle. In seinem Eishockeyleben stand er einzig und allein für Geretsried auf dem Eis, 424 Spiele für die 1. Mannschaft sind eine absolut beeindruckende Zahl. Er war über viele Jahre das stabilisierende Element in der Defensive. Angefangen im Nachwuchs des TuS Geretsried, blieb er seinen River Rats über all die Jahre treu und erlebte viele Höhen aber auch Tiefen. Als bis heute letztes Geretsrieder Team im DEB-Bereich, spielte er mit seiner Mannschaft 2006 in der Jugend Bundesliga. Den bitteren Abriss des alten Daches, den Aufstieg von der Landes- in die Bayernliga und zum krönenden Höhepunkt die Überdachung und Generalsanierung des Eisstadions 2020 – bei all diesen Ereignissen war er an vorderster Front live dabei. Wenn auch etwas wehmütig, denkt er gerne an seine zahlreichen Erfahrungen zurück: „Natürlich war der Bayernligaaufstieg einer der schönsten Momente. Die Saison war eine einzige Achterbahnfahrt. Sportlich erfolgreich, dann schmeißt kurz vor den Playoffs der Trainer hin. Wir waren aber ein eingeschworener Haufen, haben bis zum Ende durchgezogen und uns mit dem Aufstieg belohnt. Abgesehen von dem sportlichen, habe ich hier Freunde fürs Leben gefunden. Auch meine Frau habe ich über das Eishockey kennengelernt. Wenn man so viel Zeit im Eisstadion verbringt wie wir, dann wird der Verein tatsächlich deine zweite Familie.“ Angesprochen auf vielleicht nicht so angenehme Situationen, fängt der zweifache Familienvater zu lachen an: „Da gab es mehr als eine. Ziemlich kurios war unser Auswärtsspiel in Lauterbach gegen Bad Kissingen. Dort mussten wir spielen, weil Bad Kissingen Probleme mit dem eigenen Stadion hatte. Nach 8 Stunden Fahrt holten wir uns eine ziemliche Klatsche ab. Einen Tag später hat Bad Kissingen dann die Mannschaft zurückgezogen. Da denkt man sich schon auch: Warum mache ich das hier eigentlich?“
Das Jorde als große Geretsrieder Identifikationsfigur dem Team in anderer Funktion erhalten bleibt, ist absolut im Sinne der Vorstandschaft: „Wenn man einen so langjährigen Spieler wie Bernhard Jorde in den Ruhestand verliert, ist das für den Verein auf der einen Seite natürlich unglaublich schade, weil wir einen charakterlich starken Spieler verlieren, der die River Rats über viele Spielzeiten zu 100% verkörpert hat. Auf der anderen Seite sind wir sehr dankbar, dass er seinem ESC so lange Zeit treu geblieben ist und immer seine Knochen für den Verein hingehalten hat. Das er nun aber nicht einfach aufhört, sondern uns weiterhin unterstützt – wenn auch in anderer Position – ist „typisch Bernhard”. Darüber sind wir sehr, sehr dankbar. Das ehrt ihn, viel mehr braucht man über den Charakter eines Bernhard Jorde nicht zu sagen. Wir sind froh und gleichzeitig stolz, ihn im Verein zu haben“, findet der 1. Vorstand Markus Janka viele lobende Worte über den scheidenden Verteidiger.
Bernhard – vielen Dank für alles, was du bisher für unseren Verein geleistet hast! Und jetzt schon vielen Dank, was du auch in Zukunft für den ESC machen wirst. Die letzten 31 Jahren waren der Hammer und die nächsten 31 werden es mit Sicherheit auch!

veröffentlicht am: 9.6.2025