News

damen

“Goldener Puck” der Erich-Kühnhackl-Stiftung: Auszeichnung für Alexandra Boico

Die Erich-Kühnhackl-Stiftung gibt es seit mittlerweile 25 Jahren. Zweck der Stiftung ist die Förderung des deutschen Eishockey-Nachwuchses. Seit 2003 wird der „Goldene Puck“ verliehen. Dabei werden die besten deutschen Nachwuchsspieler geehrt, außerdem ein Verein für die beste Nachwuchsarbeit.
Heuer war bei den Spielerinnen und Spielern der Jahrgang 2009 an der Reihe. Sie erhielten neben dem „Goldenen Puck“ eine Urkunde sowie einen Scheck in Höhe von 1500 Euro. Für den geehrten Verein gab es 5000 Euro.
Die „Eishockey Classics“, das traditionelle Golfturnier, wurde heuer in Kitzbühel ausgetragen. Beim Festabend mit Siegerehrung stand jedoch der Eishockeynachwuchs im Mittelpunkt.
Nach mehreren Vorschlägen der Nachwuchs-Bundestrainer hat der Stiftungs-Vorstand in den Kategorien bester Torwart, bester Verteidiger und bester Stürmer bei Jungen und Mädchen dann die endgültigen Entscheidungen getroffen.
Als bester Torwart wurde Dave Dützka vom Augsburger EV ausgewählt. Er lebt mit seiner Familie in Vaterstetten bei München und erzählte, dass er früher auch noch Baseball bei den Baldham Boars gespielt hat: „Natürlich als Catcher“. Seine Eishockey-Karriere begann er beim EHC Klostersee, ehe er nach Augsburg wechselte.
Bester Verteidiger ist Markus Hordt. Sein Heimatverein ist der EV Wanderers Germering. Er wechselte noch in der U15 zum ESV Kaufbeuren. Sein großes deutsches Vorbild ist „Moritz Seider natürlich“, wie er bei der Preisverleihung verriet. Der NHL-Star war übrigens 2017 als bester Verteidiger von der Erich-Kühnhackl-Stiftung ausgezeichnet worden. Eine große Ehre für ihn war, wie Hordt erzählte, dass er im vergangenen Sommer am DEL2-Perspektivcamp in Kaufbeuren teilnehmen dürfte.
Ein waschechter Mannheimer ist der beste Stürmer Max Penkin. Er war vergangene Saison der punktbeste Angreifer bei den Jungadlern und bestritt auch schon internationale Spiele bis hinauf zur U18. Er erzählte unter großem Beifall, dass er erst vor wenigen Tagen einen Profivertrag bei den Mannheimer Adlern unterschrieben habe.
Danach waren die Mädchen an der Reihe. Die beste Torhüterin Milena Butzyk, die beim EV Füssen zwischen den Pfosten steht, sagte grinsend, dass man als Füssener oder Füssenerin am Eishockey „einfach nicht vorbeikommt“. Sie hat bereits Spiele für die U17-Nationalmannschaft absolviert.
Als beste Verteidigerin hätte Caylee Nagle von Meister ECDC Memmingen ausgezeichnet werden sollen. Sie weilte jedoch in den USA und war „Bridesmaid“ bei der Hochzeit ihres Onkels und der Tante. Sie schickte eine Videobotschaft und erzählte, dass sie in der kommenden Saison in Kanada spielen werde. Ihre Ehrung wird nachgeholt.
Bei den Stürmerinnen konnte sich der Stiftungsrat nicht entscheiden, und so wurden gleich zwei Spielerinnen geehrt: Charleen Poindl von den Eisbären Juniors Berlin und Alexandra Boico vom ECDC Memmingen. Beide spielten bereits in diversen Nachwuchs-Nationalteams und hatten vergangene Saison mit erst 16 Jahren den Sprung in den Kader der A-Nationalmannschaft geschafft. Dort nahmen sie an der Weltmeisterschaft in Tschechien teil und haben sich im Februar mit dem Team für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina D’Ampezzo qualifiziert.
Poindl stammt aus Weißwasser und erzählte, dass sie – ebenso wie Nagle – in der neuen Saison nach Kanada wechseln werde.
Boico ist in der Republik Moldau geboren, hat aber mittlerweile einen deutschen Pass. Als Kind sei sie mit der Familie nach Bad Tölz gekommen und habe nicht weit weg von der Eishalle gewohnt. Sie ging zunächst zum Eiskunstlaufen. Dort sei es aber „total langweilig gewesen, nur traurige Musik, und da wollte ich lieber Eishockey spielen“, erzählte sie unter lautem Beifall der Gäste. Die Eltern seien zwar nicht sehr begeistert gewesen, hätten sie aber dann doch zum Eishockey gehen lassen. Im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung. In der vergangenen Saison war Boico für Geretsried, Bad Tölz und Meister ECDC Memmingen im Einsatz.
Last not least wurde der „Goldene Puck“ an den TSV Erding überreicht. Eishockey-Abteilungsleiter Michael Westphal hatte eine Video-Präsentation vorbereitet, für die es zwischendurch immer wieder Beifall gab. Er sprach unter anderem von einer „Sogwirkung“ beim Nachwuchs, nachdem die Gladiators seit einigen Jahren in der Bayernliga eine starke Rolle spielen und aktuell den Meistertitel geholt haben. Was sich auch sehr positiv auswirke, seien die unglaublich hohen Zugriffszahlen auf den Social Media Kanälen.
„Zwei Drittel des Gesamtetats der Eishockey-Abteilung fließen in den Nachwuchs“, berichtete er. Dort seien derzeit rund 220 Kinder regelmäßig auf dem Eis. Der große Wunsch des TSV „ist elf Monate Eis und eine Trainingshalle“, betonte er.
Viel Applaus gab des schließlich noch, als Westphal von der „Young Gladiators Trophy“ erzählte, eine Turnierserie, die sich über drei Wochenenden erstreckt, und an der mehr als Tausend Kinder aus vielen europäischen Ländern teilnehmen. „Ziel ist, dass wir mal viele kleine Kühnhackls rausbringen“, schloss Westphal unter großem Beifall.

Wolfgang Krzizok

FOTOS:
Alexandra Boico nimmt die Auszeichnung aus den Händen von (v.l.) Joachim Reschka, Ben Zamek (vorne), Erich Kühnhackl und Guido Kambli entgegen.
 
Alexandra Boico mit Stiftungs-Vorstand Guido Kambli.
 
Alexandra Boico mit ihren Auszeichnungen.
 
Alexandra Boico und ihre Mutter mit Erich Kühnhackl (2.v.r.) und Stiftungs-Vorstand Ben Zamek.
 
Alexandra Boico und ihre Mutter mit Erich Kühnhackl.
 
Erich Kühnhackl (M.) und Stiftungs-Vorstand Ben Zamek (l.) mit der stolzen Familie Boico.
veröffentlicht am: 26.6.2025